Die Bedeutung des Radverkehrs hat in den vergangenen Jahren enorm zugenommen und immer mehr Menschen steigen, auch auf dem Weg zur Arbeit, auf das Fahrrad um. Selber in die Pedale zu treten ist gut für die eigene Gesundheit und schont das Klima. Deswegen ist auch die öffentliche Hand bemüht, das Fahrradfahren für die Bürger so attraktiv als möglich zu gestalten.
Der Landkreis Fürth und insbesondere die Kreisstadt Zirndorf können sich sehen lassen, was fahrradfreundliche Maßnahmen angeht. Einen ganzen Tag lang prüfte eine AGFK-Bewertungskommission den Landkreis Anfang Mai im Hinblick auf die Auszeichnung zur „fahrradfreundlichen Kommune“. Bestandteil der Begutachtung war eine Radtour durch Zirndorf und Oberasbach. Am Ende des Tages stand für die Kommissionsmitglieder fest, dass einer Zertifizierung durch Innen- und Verkehrsminister Joachim Herrmann nichts entgegensteht.
Auf dem Weg zum fahrradfreundlichen Ausbau des Landkreises war die Bibertstadt maßgeblich beteiligt. Für Zirndorf war bei der Zertifizierungsprüfung deswegen der städtische Radbeauftragte und Leiter der für den fahrradfreundlichen Ausbau Zirndorfs zuständigen Servicebetriebe Ralf Klein mit von der Partie.
Ohne Zirndorf dreht sich nichts
Jährlich werden in den städtischen Haushalt Beträge in fünfstelliger Höhe für die Sanierung, Reparatur und Instandhaltung von Radwegen eingestellt und auch tatsächlich abgebrufen. So wurden erst 2013 die (Rad-)Wege zwischen Anwanden und Rehdorf sowie zwischen dem Waldfriedhof und Banderbach generalsaniert. Die örtlichen Witterungsverhältnisse sowie der Verschleiß durch die jahrelange Nutzung erfordern regelmäßig derartige Maßnahmen.
Mit der Einweihung des frisch asphaltierten Biberttalradweges von Zirndorf bis zur Landkreisgrenze Richtung Dietenhofen wurde im Jahre 2014 ein interkommunales Gemeinschaftsprojekt abgeschlossen. Heute profitieren Radfahrer, Rollstuhlfahrer, Inlineskater und Spaziergänger gleichermaßen von der Millioneninvestition.
Nur ein Jahr später wurden schließlich die Markierungsarbeiten für die von Bürgermeister Thomas Zwingel initiierten Fahrradschutzstreifen entlang der Paul-Metz-, Bahnhof-, Jahn- und Albert-Einstein-Straße abgeschlossen. Die Streifen auf der rechten Fahrbahnseite symbolisieren seither den Verkehrsraum für Radfahrer und bieten Komfort und Sicherheit.
Seit Herbst 2015 steht außerdem ein neuer Radweg von Bronnamberg in die Nachbarkommune Cadolzburg zur Verfügung. Mit einer nutzbaren Wegbreite von zweieinhalb Metern und mehreren Ruhebänken (in Planung) ergänzt der fast vier Kilometer lange Radweg das vorhandene Radtourennetz perfekt.
Schritt für Schritt ersetzten die Zirndorfer Servicebetriebe im Stadtgebiet außerdem die bestehende Beschilderung der Radwege durch ein neues und einheitliches Beschilderungssystem mit Kilometerangabe. Daneben wurden die so genannten „Umlaufgitter“, das sind die lästigen Absperrungen, die Radler bisher zum Absteigen zwangen, wie an der Kneippallee oder in der Fußgängerunterfügung am Bahnhof längst verbreitert und bevorrechtigte Radfahrerfurten an Kreuzungen rot markiert.
Zur großen Freude des Bibertstadt-Bürgermeisters unterstützen viele Zirndorfer ganz selbstverständlich die verschiedenen Aktionen rund um den Drahtesel. Das Stadtoberhaupt geht als begeisterter Hobby-Radler gerne mit gutem Beispiel voraus und nutzt das Fahrrad als Pendant zum hektischen Bürgermeister-Alltag so oft wie möglich. Egal ob auf dem Weg zur Arbeit oder in der Freizeit, die Beschäftigten im Zirndorfer Rathaus tun es ihrem Chef gleich und gönnen dem Privat-Pkw gerne eine Verschnaufpause. Dank Zirndorfs Beitrag zum fahrradfreundlichen Ausbau fällt es schließlich leicht, auf das Rad umzusteigen.
Mit der Auszeichnung des Landkreises wird man sich in der Bibertstadt aber nicht zufrieden geben, verrät Bürgermeister Thomas Zwingel. Schon jetzt planen die Verantwortlichen im Rathaus neue Schritte, um den Zirndorfer Radlern das Leben weiter zu erleichtern.
Zirndorfs Beitrag für mehr Fahrradfreundlichkeit
Landkreis soll ausgezeichnet werden
Eine Bewertungskommission der Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundlicher Kommunen Bayern e. V. (AGFK) wird Staatsminister Joachim Herrmann vorschlagen, den Landkreis Fürth zum fahrradfreundlichen Landkreis auszuzeichnen. Die Bemühungen der Stadt Zirndorf für mehr Fahrradfreundlichkeit haben maßgeblich zu diesem Erfolg beigetragen.